Was das Oktoberfest für den Biertrinker, ist das Burning Man für den Kunstliebhaber. Das weltweit bekannte Festival findet jährlich etwa 100 Meilen von der Kasinostadt Reno entfernt statt. Inmitten der unberührten Wildnis Nevadas verwandelt sich die ausgestorbene, menschenfeindliche Gegend mit dem Namen Black Rock Desert in eins der kulturellen Epizentren unserer Zeit. Es steht für reinen, ungehemmten künstlerischen Ausdruck und legt Zeugnis einer Lebensweise ab, die sich bewusst von Egoismus, Käuflichkeit und Machtspielen der Mainstreamkultur abwendet.
Die Menschen, die sich hier von der Sonne braten und vom Staub sandstrahlen lassen, sind auf der Suche nach ganz unterschiedlichen Dingen: Gemeinschaftserlebnis, spirituelles Abenteuer, größte Bühne der Welt, Outdoor Rave, alternative Lebensformen. Das Festival ist zudem Inkubator für einige der außergewöhnlichsten Kunstwerke im öffentlichen Raum weltweit: ein mechanischer, feuerspuckender Tintenfisch, ein 15 m hoher Tempel aus Sperrholz und natürlich the man, der dem Ganzen den Namen verleiht – eine menschenähnliche Skelettskulptur, die am Ende des Festivals abgefackelt wird. Autor und Fotograf NK Guy hat in diesem Buch die besten Kunstwerke aus 16 Jahren Burning Man zusammengestellt. In mitreißenden Bildern ist ein überzeugender Eindruck von den Installationen und Skulpturen entstanden: kollektiv, vergänglich, partizipativ. Denn sie alle existieren bloß ein paar Tage lang in der Wüste, einfach nur, weil jemand etwas zum Ausdruck bringen wollte. (ts)
Burning Man – Kunst und Kult
Preis: € 39,99
Mehrsprachige Ausgabe:
Deutsch, Englisch, Französisch
Taschen Verlag
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